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Helden unter freiem Himmel

Der Städel Garten wird wieder vier Tage lang zur Freiluft-Kulisse für ein vielfältiges – und kostenloses – Filmprogramm. Den Auftakt des Sommerkinos macht die Dokumentation „Georg Baselitz“ (2013) von Evelyn Schels – passend zu unserer aktuellen Baselitz-Ausstellung. Eine persönliche Empfehlung.

Axel Braun — 8. Juli 2016

Im Sommer kommt eine der vielen positiven Eigenschaft unserer Gartenhallen besonders zum Einsatz. Ich meine an dieser Stelle nicht die Vollklimatisierung der Räume. Ich meine vielmehr ihr geschwungenes, begrüntes und vor allem begehbares Dach, welches den Städel Garten für eine Kino Location der besonderen Art prädestiniert: Sommerzeit ist im Städel Sommerkino-Zeit!

Passend zur parallel laufenden Sonderausstellung „Georg Baselitz. Die Helden“ widmet sich das Sommerkino in seiner vierten Ausgabe Filmen, die Geschichten von außergewöhnlichen Helden erzählen. Gleich am ersten Abend bekommt Ihr seltene Einblicke in das Leben und die Arbeit jenes berühmten Malers und Bildhauers, dessen „Helden“-Bilder gerade im Städel zu erleben sind.

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Georg Baselitz im Juni 2016 in der Ausstellung „Georg Baselitz. Die Helden“. Auch beim diesjährigen Sommerkino dreht sich alles um ungewöhnliche Helden. (Foto: Städel Museum)

Für den Film „Georg Baselitz“ der Münchener Regisseurin Evelyn Schels hat der Künstler erstmalig seine Ateliers in Deutschland und Italien für Filmaufnahmen geöffnet. Schels durfte ihn drei Jahre aus nächster Nähe begleiten, folgte ihm nach New York, Paris, und Berlin. Entstanden ist ein sehr privates dokumentarisches Filmporträt, das die wichtigsten Lebensstationen des Künstlers nachvollzieht. Darüber hinaus wohnt der Zuschauer den sensiblen Entstehungsphasen von Bildern sowie Skulpturen bei und bekommt im Laufe des Films einen sehr persönlichen Eindruck von der Arbeit des Künstlers. Neben Georg Baselitz kommt auch das Umfeld des 1938 geborenen Künstlers zu Wort, darunter seine Ehefrau Elke Baselitz sowie langjährige Weggefährten und Galeristen, wie Michael Werner, Fred Jahn oder Thaddaeus Ropac.

https://www.youtube.com/watch?v=U-88ebbE3ZU

GEORG BASELITZ, D 2013, Regie: Evelyn Schels, 105 Minuten, deutsche Fassung, FSK 0

Der Dokumentarfilm „Georg Baselitz“ ist ein aufmerksames, sehr privates und differenziertes Porträt über den Jahrhundertkünstler, dessen Leben und Werk untrennbar mit der deutschen Geschichte verknüpft sind. Ein Künstler, dessen kraftvolle „Helden“-Bilder noch bis 23. Oktober 2016 im Mittelpunkt unserer großen Sonderausstellung im Städel stehen.

Open-Air-Kino im Städel Garten zeigt Helden der Geschichte

Auch die anderen Filme des Sommerkinos kreisen um außergewöhnliche Helden: Giulio Ricciarellis „Im Labyrinth des Schweigens“ (2014) sowie „Searching for Sugar Man“ (2012) von Regisseur Malik Bendjelloul.

Am Samstag, 16. Juli, findet zudem eine Vorführung für junge Zuschauer im Metzler-Saal statt: Gezeigt wird dort bereits nachmittags der Film „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ (2014). Welcher Film am letzten Abend, 16. Juli, läuft, kann das Publikum wieder selbst entscheiden. Zur Auswahl stehen Sönke Wortmanns „Das Wunder von Bern“ (2003), Carol Reeds Klassiker „Der dritte Mann“ (1949) und „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (2015) von Lars Kraume. Abgestimmt werden kann bis einschließlich 11. Juli per Stimmzettel vor Ort im Städel Museum oder auf unserer Facebook-Seite.

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Der Eintritt zum Sommerkino im Städel Garten ist an allen Tagen frei. Einlass ist an jedem der Abende ab 19.00 Uhr, der Film beginnt jeweils bei Anbruch der Dunkelheit. Es wird darum gebeten, eigene Decken und Sitzgelegenheiten (keine Stühle) mitzubringen. Für kalte Getränke sowie herzhafte und süße Speisen vor und während der Filmvorstellungen ist gesorgt. Schon vor Filmbeginn sorgt DJ Biffy (Discocaine) für sommerlich-entspannte Stimmung. Bei schlechtem Wetter finden die Vorführungen im Metzler-Saal des Städel Museums statt.

Das Sommerkino wird unterstützt durch die Städel Gartengesellschaft.


Der Autor Axel Braun leitet die Presse und Onlinekommunikation des Städel und hat bereits für den Publikumsfilm abgestimmt. Er drückt die Daumen für Lars Kraumes „Der Staat gegen Fritz Bauer“.

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