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Candida Höfer – „Das Zeigen gestalten“

Auf denen zur Zeit im Metzler-Foyer des Städel Museums ausgestellten Werken der international bekannten Fotografin Candida Höfer sind unter anderem – meist menschenleere – Innenräume von Museen zu sehen. Wir nutzen die Gelegenheit eines kurzen Besuches von Candida Höfer im Städel, um ihr ein paar Fragen zu stellen.

Candida Höfer — 5. November 2014

Candida Höfer; Eremitage St. Petersburg, 1992; C-Print, 36 x 52 cm; Städel Museum, Frankfurt am Main, DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum; Foto: Städel Museum - ARTOTHEK; © VG Bild-Kunst Bonn

Sie haben in Ihren Fotografien vielfach Innenräume von Museen, aber auch von Bibliotheken aufgenommen. Welche besondere Anziehungskraft üben diese Orte auf Sie aus? Mich interessiert, wie in Museen und anderen Orten mit Licht und Farbe umgegangen wird und letztlich auch, wie Räume das Zeigen gestalten.

Als aufmerksame Beobachterin von gesellschaftlicher Verfasstheit dient Ihnen die Fotografie als Arbeitsmedium. Wann und wie hat Ihre Leidenschaft für Fotografie begonnen? So vor etwa fünfzig Jahren wusste ich, dass ich Bilder machen wollte. Damals dachte ich, die einfachste Weise Bilder herzustellen – jedenfalls für mich – sei die Fotografie. Es stellte sich dann allerdings bald heraus, dass dies gar nicht so einfach war. Aber da war es schon zu spät.

Umgeben von ihren Fotografien: Candida Höfer im Metzler-Foyer. Foto: Städel Museum

Umgeben von ihren Fotografien: Candida Höfer im Metzler-Foyer. Foto: Städel Museum

Viele Ihrer Fotografien sind nahezu menschenleer. Wie sehen die Vorbereitungen dazu aus? Ich versuche, vor und nach den Öffnungszeiten in den Institutionen zu fotografieren, was jedoch nicht immer möglich ist. Dann hilft nur abwarten und Geduld. Wenn es gar nicht anders geht, mache ich die Aufnahmen auch mit Menschen und entscheide nachher, welchen Einfluss die Menschen auf das Bild vom Raum haben.

Verbinden Sie eine besondere Erinnerung oder ein  Ereignis mit dem Städel Museum? Während den Vorbereitungen für meine Ausstellung im Portikus im Jahr 1992 habe ich auch im Städel fotografiert und konnte nicht nur Ausstellungsräume, sondern auch den Vortragsraum und andere Räume besichtigen. Das ist mir stark in Erinnerung geblieben. Es hat sich seitdem vieles verändert. Gefallen hat mir das Vergangene, genauso aber gefällt mir auch das Neue.

Candida Höfer; National Building Museum Washington D.C., 1992; C-Print, 38 x 57 cm; Städel Museum, Frankfurt am Main, DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum; Foto: Städel Museum - ARTOTHEK; © VG Bild-Kunst Bonn

Candida Höfer; National Building Museum Washington D.C., 1992; C-Print, 38 x 57 cm; Städel Museum, Frankfurt am Main, DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum; Foto: Städel Museum - ARTOTHEK; © VG Bild-Kunst Bonn

Gibt es einen spezifischen Ort, der Sie fasziniert und den Sie gerne noch fotografieren möchten? Diese Liste ist lang – viel zu lang für dieses Blog.

 Frau Höfer, wir danken für das Gespräch.


Die Becher-Schülerin Candida Höfer (*1944 in Eberswalde) zählt zu den bekanntesten Fotografinnen weltweit. Besonders signifikant für ihr Schaffen sind Fotografien von Innenräumen, die sie seit den 1980er Jahren aufnimmt. Unter anderem schuf sie Serien zu öffentlichen Institutionen wie Hörsälen, zoologischen Gärten, Bibliotheken – oder auch Museen. Die derzeitige Auswahl an Fotografien im Metzler-Foyer ist noch bis zum 16. November im Städel zu sehen. Die Fragen stellte Jana Baumann, wissenschaftliche Volontärin der Abteilung Gegenwartskunst des Städel Museums.

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