„Helden“ wecken viele Assoziationen: stark, unverwundbar, mächtig. Die Sonderausstellung „Georg Baselitz. Die Helden“ zeigt eine Werkserie, deren Protagonisten alles andere als typische Helden sind.
Vom 30. Juni bis zum 23. Oktober 2016 zeigt das Städel Museum die umfassende, monografische Sonderausstellung „Georg Baselitz. Die Helden“. Der ehemalige Städel Direktor Max Hollein hat die Schau kuratiert. Die berühmten Werke der gleichnamigen Serie werden hier zum ersten Mal in großem Umfang gezeigt – 50 Jahre nach ihrer Entstehung.
Georg Baselitz (*1938) zählt zu den prägendsten Malern und Bildhauern unserer Zeit. Seine kraftvolle Werkgruppe der „Helden“ und „Neuen Typen“ gilt weltweit als Schlüsselwerk der deutschen Kunst der 1960er-Jahre. Im Städel sind nun 70 Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen, deren monumentale Figuren bis heute ambivalent, schicksalhaft und verletzlich wirken. Es sind zerschlissene Soldaten oder resignierte Maler, deren Erscheinung vom Scheitern und einer ungewissen Zukunft zeugt.
Diese widersprüchlichen Gestalten schuf der damals erst 27-jährige Baselitz allesamt zwischen 1965 und 1966 – innerhalb nur eines einzigen Jahres. Zu dieser Zeit hatte der Künstler eine in vielerlei Hinsicht zerstörte Ordnung vor Augen: Zwanzig Jahre nach Kriegsende standen in Deutschland Ideologien, politische Systeme und künstlerische Stile zur Diskussion. Das Heldentum und seine einstigen Vertreter waren fragwürdig geworden. Dass Baselitz sich zum damaligen Zeitpunkt überhaupt dem Thema der Helden zuwandte, war daher recht provokant.
Im Film zur Ausstellung spricht der Künstler selbst über den Entstehungshintergrund seiner „Helden“-Bilder; Ausstellungskurator Max Hollein geht auf die Bedeutung der Werkserie für die Kunstgeschichte und auf die Konzeption der Schau ein.
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