2019 wird groß, größer, van Gogh! Mit MAKING VAN GOGH kommt tatsächlich die größte Ausstellung, die es je im Städel gab. Unser Weg dahin führt aber erst mal über Venedig, vorbei an Picasso und Kirchner.
2018 verging wie im Fluge? Wir halten für euch die Zeit einfach kurz an: Denn auch 2019 habt ihr noch die Gelegenheit unsere beiden so unterschiedlichen wie wunderbaren Ausstellungen zu Victor Vasarely und Lotte Laserstein anzuschauen. Aber beeilt euch, denn getreu dem Motto „neues Jahr, neues Glück“, beginnen wir bereits den Februar mit einer Reise nach Venedig!
Während Venedig unter den Touristenströmen unterzugehen droht, holen wir euch eine Auswahl der schönsten venezianischen Kunst nach Frankfurt. Tizian und die Renaissance in Venedig widmet sich ab Februar einem der folgenreichsten Kapitel der europäischen Kunstgeschichte: der Renaissance-Malerei. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelten die Künstler der Lagunenstadt – allen voran der junge Tizian – eine eigenständige Spielart eben dieser.
Als revolutionär gilt der Umgang mit Licht und Farbe. Hier zeigt sich, wie eng die venezianische Kunst an die Besonderheiten der Republik geknüpft war: In Venedig, Zentrum des Handels, blühte auch der Farbenhandel. Aber nicht nur in Venedig sorgt die neue Art der Malerei für Aufsehen; ihre Vertreter verbreiten die Innovationen bald auch außerhalb der Stadtrepublik. Acht thematische Kapitel zeigen systematisch die einzelnen Aspekte auf, die für die venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts charakteristisch sind. Farbe, Licht und Poesie lassen uns also zumindest gedanklich in die Ferne schweifen.
Abstrakte Formen, fragmentierte Porträts, Asymmetrie: Pablo Picasso ist als Erfinder des Kubismus bekannt. Legendär ist er auch als Künstler, der sich immer wieder neu erfand.
Scheinbar mühelos bediente sich Picasso aller Gattungen, Techniken und Materialien. Und genau hier setzt unsere nächste Ausstellung an: Ab April 2019 widmet sich die Graphische Sammlung der Erfindungsfreude des Künstlers im Medium der Druckgrafik. Ob Radierung, Kaltnadel, Lithografie oder Linolschnitt, mit Virtuosität eignete sich Picasso unterschiedlichste Verfahren an.
2019 findet die Absolventenausstellung der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule erneut im Städel Museum statt. Die Präsentation ermöglicht einen Einblick in die ganze produktive Bandbreite der international renommierten Kunsthochschule. Ab Juni können wir uns vielleicht schon mal das ein oder andere Werk anschauen, das es später auf die großen Biennalen der Kunstwelt schaffen wird. Wir lassen uns gerne überraschen.
Holz – hart, uneben und widerspenstig; der Expressionismus – wild, geradlinig und gefühlvoll. Eine leidenschaftliche Liaison zeichnet sich hier ab. Mittendrin: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, die wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Sie reizte das Material gerade wegen seiner Eigenheiten, seiner Verschiedenfarbigkeit und Härte. Es entstanden außergewöhnliche Werke, von denen das Städel rund 90 Holzschnitte, fünf Druckstöcke und eine Reihe von Skulpturen zeigt. Dem Geheimnis der Materie gehen wir ab Juni 2019 nach.
„Überall van Goghelt’s!“ Das stellte ein Kunstkritiker schon 1910 fest. Ein Jahrhundert später ist die Begeisterung ungebrochen: Van-Gogh-Sneaker, Kühlschrankmagneten, Designertaschen – van Gogh ist der Star unter den Künstlerstars, geliebt von Amsterdam bis Tokio.
Unser Ausstellungshighlight MAKING VAN GOGH führt zu den frühen Anfängen seins Erfolgs, ausgerechnet nach Deutschland – ein Land, in dem der Künstler selbst nie war. Tatsächlich aber begeisterten sich hier schon früh Galeristen, Künstler, Sammler, Museumsdirektoren und Autoren für ihn – viele davon jüdischen Glaubens – und setzten sich mutig für seine Kunst ein. Noch vor dem ersten Weltkrieg befanden sich fast 160 Werke des Malers in deutschen Sammlungen (heute ist es ein Bruchteil). Das blieb nicht ohne Anfeindungen durch konservative oder nationalistische Kräfte. Deutsche Künstlerinnen und Künstler waren schließlich so stark beeinflusst von dem Niederländer, dass es den Expressionismus ohne van Gogh vielleicht nie gegeben hätte. Die Ausstellung zeigt daher nicht nur die großartige Kunst van Goghs, sondern auch die von Max Beckmann, Paula Modersohn-Becker und vielen anderen. Sie erzählt die Geschichte der Leidenschaft für den Maler in Deutschland mit all ihren Höhen und Tiefen.
Den 23. Oktober 2019 solltet ihr euch in eurem Kalender markieren, dann fällt der Startschuss für diese größte Ausstellung, die es je im Städel gab. MAKING VAN GOGH versammelt 140 Gemälde und Arbeiten auf Papier, darunter allein gut 50 zentrale Werke des Künstlers – so viele van Goghs gab es in Deutschland seit fast 30 Jahren nicht mehr zu sehen.
Große Realistik & Große Abstraktion – zwischen diesen beiden Polen bewegt sich der etwa 1800 Blätter umfassende Bestand an deutschen Zeichnungen des 20. Jahrhunderts im Städel. Angefangen von Max Beckmann über Karl Otto Götz, Georg Baselitz bis hin zu Gerhard Richter zeigt das Städel ab November 2019 rund 100 Perlen dieser Sammlung.
Die Zeichnung diente den Künstlerinnen und Künstlern als unmittelbarer Ausdruck, ob in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs oder inmitten der gegenwärtigen Konsum- und Warenwelt. Der jeweilige Entstehungskontext bestimmte die Technik, weshalb in der Ausstellung einfache Bleistiftskizzen, farbig leuchtende Pastelle und Aquarelle, miniaturhafte Kreidezeichnungen wie auch monumentale Collagen zu sehen sind.
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