Ein großer Name erwartet uns im Frühjahr und gibt schon einen Hinweis, in welcher Dimension es weiter geht: 2022 warten auf euch große Persönlichkeiten, große Wiederentdeckungen und große Lebensfragen. Freut euch auf „RENOIR. ROCOCO REVIVAL“ und ein Jahr voller Highlights!
Was folgt auf Rembrandt? Richtig: Renoir, Rondinone, Roederstein und Reni. Doch auch andere Künstlerinnen und Künstler (und Anfangsbuchstaben) sind vertreten – die Vorfreude auf ein neues, kunstreiches Jahr steigt!
Mit „Nennt mich Rembrandt!“ stehen passend zum Jahresbeginn weiterhin große Ambitionen auf dem Programm. Lasst euch inspirieren von der Erfolgsgeschichte eines Müllerssohns, dessen Name zum Markenzeichen wurde. „Merkt Euch meinen Namen!“ Wer könnte das nicht?
Übrigens: Im Podcast „Blinded by Rembrandt“ bespricht Michel Abdollahi nicht nur das Städel Gemälde, Rembrandts „Die Blendung Simsons“, sondern ganz nebenbei auch die großen Themen der Menschheit.
Für diese Auseinandersetzungen bevorzugt Andreas Mühe ein anderes Medium: In seinen aufwändig inszenierten Fotografien in besonderen Umgebungen mit dramatischem Licht beschäftigt er sich mit Brüchen in der Gesellschaft, mit Gewalt, mit deutsch-deutscher Identität und der Befragung seiner selbst und der eigenen, komplexen Familiengeschichte. Ab Februar zeigt das Städel Museum in rund 45 Werken Andreas Mühes „Stories of Conflict“, die euch fragen lassen: Was ist echt, was ist inszeniert? Oder auch: Steht da wirklich Angela Merkel unterm Baum?
Unter Bäumen und in der Natur treffen wir uns auch im März wieder. Spaziergänge in Parkanlagen, Pausen im Freien und Gartenfeste – farbenfrohe, frühjährliche Orte und Aktivitäten, die wir im Winter herbeisehnen. Der Impressionist Pierre-Auguste Renoir hatte eine Vorliebe für diese Themen, die er mit der Motivwelt des Rokoko teilte – Antoine Watteau, Jean-Baptiste Siméon Chardin, François Boucher und Jean-Honoré Fragonard lassen grüßen.
Zu Lebzeiten Renoirs erlebte die Malerei des Rokoko eine Renaissance. „RENOIR. ROCOCO REVIVAL“ heißt die große Frühjahrssausstellung aber auch, weil sie die vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Rokoko im Impressionismus umfassend vorstellt. Die treffenden Gegenüberstellungen der Kunst Renoirs mit Werken des 18. Jahrhunderts und seiner Zeitgenossen sorgen für große Überraschungen (und Frühlingsgefühle).
Über die Druckgrafik erschlossen US-amerikanische Künstlerinnen und Künstler seit den 1960er-Jahren neues Terrain – das ging als „Graphic Boom“ in die Kunstgeschichte ein. Louise Bourgeois, Chuck Close, Jim Dine, Jasper Johns, Bruce Nauman, Jackson Pollock, Larry Rivers, Kiki Smith, Kara Walker und viele andere fanden unkonventionelle und vielfältige Wege, sich auszudrücken. Dabei beschäftigte sie nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere das Thema des „Menschseins“. Von April bis in den Sommer zeigt „Into the New“ Druckgrafiken, Zeichnungen und Multiples aus der Graphischen Sammlung, die diesem Thema auf den Grund gehen.
Lächelnd, traurig, bedrohlich, skeptisch, überrascht oder schaurig: Jeder nach einem Monat benannt, begegnen euch ab Juni im Städel Garten zwölf überlebensgroße Skulpturenköpfe. Die Werkgruppe Sunrise. East des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone, lässt euch ein ganzes Jahr im Schnelldurchlauf erleben. Bitte beachten: Aus technischen Gründen haben wir uns gemeinsam mit dem Künstler entschieden, die vom 24. Juni bis 30. Oktober 2022 geplante Ausstellung seiner Werkgruppe „sunrise. east“ zu verlegen: Die Arbeiten werden im Sommer 2023 im Städel Garten präsentiert. Die Ausstellung ist das erste Gartenprojekt nach der Neugestaltung des Skulpturengartens.
Das Warten hat ein Ende: 2022 ist mit FREI. SCHAFFEND. in Frankfurt endlich die umfassende Retrospektive der Porträtmalerin Ottilie W. Roederstein zu sehen. Neben ihren Werken, die Tendenzen der Kunst der Moderne widerspiegeln, zeigt die Ausstellung auch historische Fotografien, Dokumente und Briefe aus dem Roederstein-Jughenn-Archiv, das als Nachlass seit 2019 im Städel aufbewahrt und wissenschaftlich aufgearbeitet wird.
Erlebt die Entwicklung dieser facettenreichen Künstlerin, die sich im männlich dominierten Kunstbetrieb und über gesellschaftliche Normen hinweg durchsetzte, und deren Atelier - ganz nebenbei – nur wenige Schritte vom Städel Museum entfernt war.
Im Herbst zeigt die Graphische Sammlung ein weiteres Mal, was in ihr steckt: Aus dem umfangreichen Sammlungsbestand kommt eine Auswahl von besonders seltenen Werken zum Vorschein. Neben dem Meister E.S. und Martin Schongauer sind in der Ausstellung über den frühen Kupferstich zahlreiche weitere Künstler ihres Fachs vertreten. Ihre Werke zeigen, wie der Kupferstich schon vor der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern neue gestalterische Möglichkeiten eröffnete.
Er war einmal der Malerstar des italienischen Barock: Guido Reni. Ob der Papst oder die Queen, die bedeutendsten Auftraggeber begehrten seine Werke. Der religiöse und zugleich abergläubische, gefeierte und hoffnungslos spielsüchtige Reni wusste es wie kein anderer die Schönheit des Göttlichen in Malerei zu übersetzen. In Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado öffnet das Städel Museum eure Augen für die Kunst dieser großen, ambivalenten und aus der Öffentlichkeit verdrängten Persönlichkeit. Diese Wiederentdeckung wird der krönende Abschluss des Jahres.
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