Das Selbstbildnis von Ottilie Roederstein von 1926 zeigt eine Frau mit skeptischem Blick, konzentrierter Miene und verschränkten Armen – zugleich wirft das Werk Fragen auf: Wer war diese Frau? Was beschäftigte sie und was wollte sie uns mit ihrer Haltung über ihre Person und Kunst sagen? In unserem Blogbeitrag betrachten wir nicht nur dieses, sondern noch weitere ihrer Selbstporträts und gehen diesen Fragen auf den Grund.
Frauen und Kunst – das ist ein großes Thema. Nur ein Schritt in die Bibliothek, ein Klick im Netz und schon findet man sich in einem Meer von Publikationen wieder. Weitaus leichter und lohnender ist der Weg in die Sammlungspräsentation der modernen und zeitgenössischen Kunst im Städel Museum. Wer hier nach den Frauen – in der Kunst und als Künstlerin – Ausschau hält, kann einiges entdecken.
Im Museum gibt es unzählige Berufe, die dem Besucher mal mehr, mal weniger bekannt sind. In unserer neuen Blogserie stellen wir die vielen Gesichter des Hauses und ihre Tätigkeiten im Städel vor. Den Auftakt macht Katja Hilbig, die als Leiterin des Ausstellungsdienstes viele Fäden zusammenführt.
Fremdländische Tiere, zoologische Kuriosa und Menschen mit Fehlbildungen – auch solche Themen gehören zum Bildrepertoire Albrecht Dürers. Mit seinen Flugblättern demonstriert der findige Künstler nicht nur seinen geschickten Unternehmergeist als Sensationsjournalist, er beweist auch in dem kurzweiligen Medium eine Imaginationskraft, die ihresgleichen sucht. Noch bis zum 2. Februar sind diese in der großen Dürer-Ausstellung im Städel zu entdecken.
„AD“ – kein anderes Monogramm ist in der Kunstwelt so bekannt. Es ist ein Markenzeichen. Beste Qualität, Innovation, humanistischer Geist. Unser Blogartikel zeigt, wie Albrecht Dürer diese Marke aufbaute und, wenn nötig, auch gegen Kopisten verteidigte.
Dreimal der heilige Hieronymus, aber nur einmal Albrecht Dürer: Unser erstes Bild des Monats im Jahr 2014 verdeutlicht ein zentrales Thema der aktuellen Dürer-Ausstellung im Städel Museum – den Einfluss des Nürnberger Künstlers in Europa.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen: Auch Albrecht Dürer kam um eine gründliche Ausbildung nicht herum. Seine Künstlervita beginnt in Nürnberg, doch seine Reisen führten ihn in verschiedenste Länder Europas. Welche Einflüsse sich im Œuvre des umtriebigen, stetig an seiner Perfektion feilenden Meisters niedergeschlagen haben und welchen Einfluss er als reifer Maler und Grafiker schließlich selbst ausübte, erfahrt Ihr in unserem Blogbeitrag.
„Jetzt sehen Sie sich das mal an: Die Tiefe des Raumes beherrscht er spielend. Hier macht er ordentlich Druck!“ So beginnt der Trailer zur großen Dürer-Ausstellung des Städel. Wie ein Fußballspiel wird das Werk des Deutschen Meisters angekündigt – und zwar von keinem Geringeren als Kommentator-Legende Marcel Reif. Für das Städel Blog beantwortete er uns nun fünf Fragen.
Im Weihnachtsmonat Dezember ist „Maria das Kind stillend“ (1503) von Albrecht Dürer aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien unser Bild des Monats. Zu sehen ist es bis 2. Februar 2014 in der Dürer-Ausstellung im Städel.
Dürer und Selfies? So ganz abwegig ist diese Verbindung nicht, war doch Dürer ein Meister des Selbstporträts. Unser Blogartikel zieht Parallelen von Dürers Selbstbildnissen zum gesellschaftlichen Massenphänomen des Selfies.
Der deutsche Maler Blinky Palermo (1943–1977) wäre dieses Jahr 70 Jahre alt geworden. Seit Ende November ist eine Auswahl seiner minimalistischen Druckgrafiken aus den 60er und 70er Jahren im Städel Museum zu sehen. Besonders auffällig ist dabei die Installation und Wandmalerei „Blaues Dreieck“, ein mit Farbe und Schablone aufgemaltes Dreieck, das nun in der Sammlung Gegenwartskunst in den Gartenhallen seinen Platz gefunden hat.
Krönung, Räderung, Hinrichtung – hier geht es nicht um einen Krimi oder Historienepos, sondern um ein bedeutendes Altar-Werk von Albrecht Dürer (1471–1528), den „Heller-Altar“. Wir haben uns dieses Highlight der Dürer-Ausstellung im Städel genauer angesehen und erklären Euch, was es mit den einzelnen Tafeln auf sich hat.
Das Städel freut sich über eine neue Erwerbung. Dank einer Schenkung erhält die Sammlung Kunst der Moderne mit Maximilan Klewers „Südsee“ (1936) ein bedeutendes Werk von einem Maler, welcher zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Ein Grund mehr, den Künstler genau unter die Lupe zu nehmen, denn eines ist sicher: Es lohnt sich!
Anlässlich der großen Dürer-Ausstellung, die seit dem 23. Oktober im Städel zu sehen ist, stellen wir Euch in diesem Monat gleich zwei Werke des deutschen Meisters vor: Die sogenannten „Fürlegerinnen“, die der Forschung seit ihrer Entdeckung Rätsel aufgegeben haben. Die offensichtlichste Frage ist bis heute ungeklärt: Wer sind die beiden jungen Damen eigentlich?
„Cacatum non est pictum“ – geschissen ist nicht gemalt, dieses Zitat, das dem Dichter Heinrich Heine zugeschrieben wird, könnte auch für Piero Manzonis berühmteste Arbeit, die „Künstlerscheiße“ (1961) stehen: „Merda d’artista“ – jeweils zu 30 Gramm in Dosen abgefüllter Kot des Künstlers – „natürlich erhalten“ wie der Aufdruck auf der Dose verrät, ist wohl das radikalste Werk des italienischen Avantgardisten – und noch bis zum 22. September 2013 in unserer großen Manzoni-Retrospektive im Städel zu sehen.
Keine Frage, die Blendung Simsons zählt zu den gewalttätigsten und gleichzeitig größten Bildern des niederländischen Barockkünstlers Rembrandt. Die monumentale Leinwand zeigt die alttestamentarische Heldenfigur Simson im Kampf gegen die Philister. In der Brutalität und Drastik ihrer Inszenierung steht sie blutrünstigen Filmszenen eines Quentin Tarantino in keiner Weise nach.
Alltäglich und existenziell zugleich – die Fragen des Künstlerduos Fischli/Weiss haben es in sich! 2003 als Installation mit Diapositiven entwickelt, erschien die Arbeit im gleichen Jahr ebenfalls in Buchform. Inzwischen zählt „Findet mich das Glück?“ zu den meistverkauften Künstlerbüchern überhaupt. Völlig zu Recht, wie wir finden, und somit ist das Werk unser Buchtipp im Juli.
Nieder mit dem Adel! Nieder mit dem Klerus! Während der Französischen Revolution (1789–1799) bemächtigte sich der dritte Stand, das Bürgertum, aller politischen Macht. Eingeleitet durch die Kritik der Aufklärung und bestärkt durch die Rückbesinnung auf die Ideale der Antike wurde der feudalistische Absolutismus abgelehnt und sein gottgegebener Herrscher exekutiert. Die Kunst des Klassizismus war dabei steter Begleiter der unaufhaltsamen, radikalen Umwälzung, wie die Ausstellung „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“ zeigt, die nur bis Sonntag, 26. Mai 2013 im Städel zu sehen ist.
Bevor unsere Ausstellung „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“ am Sonntag, 26. Mai 2013 ihre Pforten schließt, wollen wir den Titel der Schau auf unserem Blog noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. In diesem ersten Teil widmen wir uns deswegen dem Thema Schönheit, im nächsten Blogbeitrag der Revolution.
Drapiert auf einem Bett inmitten reicher Stoffe und orientalistischer Accessoires wirft die Haremsdame einen verführerischen Blick über die Schulter. Ihr nackter Körper ist in einer langen, geschwungenen Linie hingestreckt – sinnlich, betörend und anatomisch vollkommen unmöglich. Nur durch das Verlassen der naturalistischen Wiedergabe konnte Jean-Auguste-Dominique Ingres die monumentale Schönheit der Odaliske auf unserem Werk des Monats Mai darstellen. Zu bewundern ist sie nur noch bis Sonntag, 26. Mai 2013 in der Ausstellung „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“.
Um 1800 strömten Künstler aus ganz Europa nach Rom. Ihr Ziel war, die antiken Kunstwerke im Original zu studieren, sie fanden dort aber auch noch andere Vorteile: Freiraum, Gleichgesinnte und rauschende Feste. Die Ausstellung „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“ zeigt Kunstwerke, die in dieser römischen Aufbruchs-Atmosphäre geschaffen wurden.
Zur Herstellung von Fotografien blieben aufwändige Edeldruckverfahren, wie der Name vermuten lässt, einem recht kleinen Kreise von Kennern und Liebhabern vorbehalten. Um die Fotografie als Medium dennoch für Amateure attraktiver zu machen, wurde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verstärkt nach neuen Möglichkeiten dieses Mediums geforscht. Ein Ziel war, natürliche Farbe in das Bild zu bringen. Auf dem Weg zur Farbfotografie stellen wir Euch im nun folgenden sechsten Teil unserer Reihe „Techniken der Fotografie“ das Verfahren der Photochromie vor, einem Bindeglied zwischen dem Farbdruck und der Farbfotografie.
Gleich zwei Ausstellungen widmeten sich vor Kurzem in Österreich ausschließlich der Darstellung des nackten männlichen Körpers in der Kunst. Aber auch im Städel Museum ziert derzeit ein unbekleideter Männerrücken das Plakat der Schau „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“. In der Ausstellung gibt es noch viele weitere nackte Tatsachen zu entdecken. Dies nehmen wir zum Anlass, um in unserem Blogbeitrag das Phänomen der Darstellung nackter Männer in der Kunst des Klassizismus genauer zu beleuchten.
Sie stehen einander gegenüber und buhlen um die wohlgefälligen Blicke der Eintretenden. In der Ausstellung „Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820“ empfangen uns zwei schwesterngleiche Skulpturen, die beide Hebe, in der griechischen Mythologie die Göttin der Jugend, darstellen. Der Italiener Antonio Canova und der Däne Bertel Thorvaldsen haben ihre unvergängliche Schönheit in Stein gehauen.
Die Beziehung zwischen Künstler und Muse scheint ein alter Hut zu sein. Wie lohnenswert es jedoch sein kann, diese durchaus klischeebehaftete Konstellation einmal genauer in Augenschein zu nehmen, zeigen die bereits 1964 lebhaft niedergeschriebenen Erinnerungen Françoise Gilots: Die französische Malerin lässt uns nicht nur Zeuge ihrer außergewöhnlichen Liebesgeschichte mit dem damals fast 70-jährigen Picasso werden, sondern ebnet mit ihrem Buch „Leben mit Picasso“ gleichzeitig den Weg für ein tieferes Verständnis seines künstlerischen Œuvres.
Betrachtet man ein Porträt des Künstlers Alfred Kubin, so erblickt man ein gespenstisches Antlitz: Blässlich, kindlich, lächelnd und trotzdem melancholisch. Ein „greisenhaftes Kindergesicht“, wie Thomas Mann schrieb. 1898 ging der Grafiker, Illustrator und Schriftsteller Kubin nach München und unter dem Einfluss der dortigen Bohème schuf er Fluten verstörender Werke, die in der „Schwarzen Romantik“ natürlich nicht fehlen dürfen.
Wenn sich eine Ausstellung den Nachtseiten der Romantik zuwendet, ist mit wenig Licht zu rechnen. Und bricht doch der Tag herein, dann zeigt sich dieser nicht minder unheilvoll. Das taghellste Bild in der Ausstellung „Schwarze Romantik“ stammt von Salvador Dalí. In seinem Gemälde zeigt der Skandalkünstler, wie ein surrendes Insekt einen Traum auslösen kann und wie Traum und Wirklichkeit miteinander verwoben sind. Es trägt einen Titel, der für unseren Teaser schlicht zu lang ist. Deshalb sei nur so viel gesagt: (Alb-)Träume können einen spannenden und rätselhaften Einblick in die Abgründe des Menschen geben.
Nur noch wenige Stunden bis zum 21. Dezember 2012, jenem Tag, an dem die Welt untergeht. Nein, dies ist nicht die Prophezeiung eines Sektenführers, keine obskure Illuminati-Verschwörungstheorie oder der nächste Hollywood-Blockbuster, sondern eine Annahme, die auf der astrologischen Zeitrechnung der Maya beruht. Grund genug für die Medien die allgemeine Endzeitstimmung auszurufen und den Weltuntergang zu beschwören. Die apokalyptischen Phantasmen, die sich derzeit in unseren Köpfen abspielen, sind in der Kunst schon längst gemalte Wirklichkeit.